"Der Kopfstand funktioniert am besten, wenn ich am Abend vorher aus war"

Ein grauer Novembermorgen bei Hamburger Schietwetter. Ich schaue aus dem Fenster, und obwohl es schon recht winterlich draußen ist, leuchten vor der Tür des von Deska Apartment Hotels in Hamburg-Harvestehude noch die lilafarbenen Blümchen im Beet durch die trübe Morgenluft – eine positive Energiequelle bei diesem Schietwetter. 

Genau in diesem Moment klingelt das Telefon und Marens muntere Stimme ist am anderen Ende zu hören. Maren scheint es wie die lila Blumen zu machen – sie lässt sich von keinem grauen Novembertag unterkriegen. Sofort färbt die positive Stimmung auf mich ab, und wir beginnen unser Gespräch über Yoga, Maren und das Leben.


 
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YOGA

Durch YOGA gehe ich umso achtsamer und aufmerksamer mit mir und meinen Mitmenschen um.

 
 

Pünktlich zum Beginn der Hamburger Schietwetter-Zeit bietet Maren in den von Deska Townhouses in Hamburg einmal in der Woche einen Yogakurs an. Im Gartenhaus des Ivy Houses kommen Gäste der Serviced Apartments aus dem White House und Ivy House zusammen, die sich vom Alltag erholen möchten und Körper und Geist stärken wollen. Das klingt immer so dahergesagt und oft auch etwas abgehoben oder gar schon spirituell – also was ist da wirklich dran?
Bevor Maren mir von den einzelnen Yoga-Stilen erzählt, frage ich sie, wie sie denn zum Yoga gekommen ist und was Yoga mittlerweile für sie bedeutet.


Eigentlich ist Maren promovierte Biochemikerin, hat zwei erwachsene Kinder und bevor sie zum Yoga kam oder das Yoga zu ihr, gehörte sie zu den Leuten, die fleißig ihre Joggingrunden um die Hamburger Alster absolvierten. Im Zuge einiger Veränderungen im Leben und durch ihren 19jährigen Sohn, der in den USA für die Universitätsmannschaft Tennis spielt, begann Maren mit Yoga. Mittlerweile ist sie ein wahrer Yogajunkie und bekommt sämtliche Kopf-und Handstände perfekt hin. „Der Kopfstand funktioniert am besten, wenn ich am Abend vorher aus war“, gesteht Maren. Für viele Übungen braucht man einen freien Kopf, damit sie gelingen und man sich zum Ende der Entspannung und Meditation widmen kann – so der Ursprungsgedanke von Yoga. Um den Kopf frei zu bekommen, muss man natürlich nicht jeden Abend vorher ausgehen.

Die Yogaübungen selbst helfen einem sehr, den Alltagsstress von sich zu schütteln und sich einfach auf die Bewegung und den Atem zu konzentrieren. “Je intensiver man sich mit Yoga beschäftigt und es praktiziert, umso achtsamer und aufmerksamer geht man auch mit sich und seinen Mitmenschen um”, so Maren. Für sie steht, neben der mentalen Stärkung, der sportliche und körperlich gesunde Aspekt beim Yoga im Vordergrund. Jedoch sagt sie auch ganz deutlich: „Yoga ist kein Allerheilmittel und es ersetzt keinen Arzt“. Wenn sie jemand in der Yogastunde fragt, welche Übung denn besonders gut bei Schmerzen im unteren Rücken helfen würde, verweist Maren direkt zum Arzt oder Physiotherapeuten. Auch von Onlineyogakursen und Yogabüchern für die Yogastunde zu Hause hält Maren nicht sehr viel. Denn besonders bei unerfahrenen Menschen kann mehr kaputtgehen, als das es hilft oder förderlich für die Gesundheit ist.


„Mobilität! Alleine das Ausrollen der Yogamatte ist schon eine positive Bewegung.“


Ich frage Maren, ob sie mir trotzdem ein paar Tipps gibt, wie man auf Reisen im Hotel oder zu Hause ein paar Übungen in den Alltag integrieren kann. Die Antwort ist einfacher als erwartet: „Mobilität!“ Sich dehnen, die Schultern kreisen, die Arme kreisen und den Rücken rund machen – ganz einfache Bewegungen, die nach Stunden am Schreibtisch oder langen Reisen erfrischen und Körper und Geist wieder wachrütteln. „Alleine das Ausrollen der Yogamatte ist schon eine positive Bewegung. Für Unterwegs gibt es sogar faltbare Yogamatten, die selbst ins Handgepäck passen.“


Für Maren steht fest: „Yoga in der Gruppe macht am meisten Spaß – die Energie, die da entsteht, gibt einem nochmal den letzten Kick, um die besonders schweißtreibenden Übungen zu meistern.“ 


Es gibt eine Vielzahl verschiedener Yoga-Stile, die ich hier alle gar nicht beschreiben kann. Die in unseren Breitengraden häufigste Form ist das Power Yoga, auch Vinyasa genannt - eine Form des Hatha Yoga. Viele moderne Hatha-Yoga-Stile (alle „dynamischen“ Arten wie „Power“, „Vinyasa“, „Flow“ etc.) leiten sich aus dem Ashtanga-Yoga-System ab. 


Für mich sind diese vielen Namen und Yoga-Stile böhmische Dörfer. Für mich kommt es nur darauf an, dass mir das Yoga Spaß bereitet. Maren hat die komplexe Ausbildung zur Yoga-Lehrerin absolviert und weiß zugleich, dass man beim Yoga eigentlich nie auslernt und jeder für sich seinen Stil finden und kennenlernen muss. Ganz besonders wichtig ist ihr das Thema Mobilität, daher nennt sie Yoga auch „Sport des Alters“. Denn im Gegensatz zu Fußball, Fahrradfahren oder Schwimmen lässt sich Yoga überall und bis ins hohe Alter praktizieren. In Deutschland gibt es noch viel mehr Frauen als Männer, die Yoga regelmäßig praktizieren. In Amerika sieht das schon ganz anders aus, berichtet Maren. Hier ist der Anteil der Männer und Frauen pari.


„Nun muss ich aber da rein“, sagt Maren mit nun leicht gedämpfter Stimme. Habe ich´s mir doch gedacht, sie war gerade auf dem Weg zur Yogastunde, während wir telefonierten. 


Danke für das erfrischende Gespräch, die Tipps und die lila Farbe – die positive Energie an diesem so grauen Tag, liebe Maren. Ich lege auf, die lila Blumen strahlen nun noch mehr und die Luft scheint schon gar nicht mehr so grau da draußen. Ich beginne gleich, meine Arme in die Luft zu strecken und meine Schultern kreisen zu lassen – jetzt kann kommen, was wolle.

Katrin