Einmal Amerika und zurück

Wo soll es mehr Föhrer geben als auf der Insel selbst? In New York. Schon 1864 waren viele Männer von den Inseln Nordfrieslands ausgewandert, um der preußischen Wehrpflicht zu entgehen, von der sie vorher unter dänischer Herrschaft befreit waren.

Aber auch in späteren Notzeiten, zuletzt nach dem Zweiten Weltkrieg, suchten viele Föhrer Arbeit und ein vermeintlich besseres Leben in der Ferne. Zeitweise brachen bis zu vierzig Prozent der Männer nach Amerika – vorzugsweise New York - auf, sobald sie die Schule abgeschlossen hatten. So war in New York über Generationen eine stattliche Gemeinde sesshaft geworden.

Von Nordfriesland in die große Welt

Häufig verdienten die Auswanderer mit Delikatessen wie selbst gemachten Feinkostsalaten und Kuchen nach nordfriesischen Rezepten gutes Geld. Die Verbindung zu Föhr blieb erhalten. Gerade im Sommer trifft man viele Auswanderer-Nachkommen auf der Insel an, die die alte Heimat besuchen. Ein großer Teil der Auswanderer kehrte aber auch zurück. Heute hat also fast jede eingesessene Familie auf Föhr Verwandtschaft in Übersee.

Herrlich erfrischend: das Föhrer Nationalgetränk

Wen wundert es da noch, dass das Nationalgetränk der Insel den Namen „Manhattan“ trägt? Der Föhrer Manhattan wird aus den Grundzutaten Whisky und Wermut gemixt. Er zählt auf Föhr zum Lebensgefühl und wird traditionell bei jedem feierlichen Anlass getrunken – leicht gekühlt und mit einer Cocktailkirsche serviert.


“Wenn Sie noch mehr über die spannende Geschichte Föhrs erfahren wollen, empfehle ich Ihnen einen Ausflug ins Dr.-Carl-Häberlin-Friesen-Museum. Nicht nur an Regentagen können Sie dort in die Inselhistorie eintauchen und von der Steinzeit bis in die Neuzeit viel Interessantes über unsere Lieblingsinsel erfahren.”