Grünkohl und Biikefeuer gehören zusammen wie Pech und Schwefel! Jedes Jahr zur Biike kommt auf den friesischen Inseln traditionell Grünkohl auf den Tisch. Doch was macht dieses typisch norddeutsche Gericht eigentlich so unwiderstehlich?
Ein heißes Gericht für eiskalte Tage
Ganz so traditionell wie es scheint, ist die Verbindung von Grünkohl und Biikefeuer nicht, denn erst in der Neuzeit hat sich ein findiger Sylter Gastronom diese Kombination ausgedacht. Dennoch ist Grünkohl in Norddeutschland ein typisches Wintergericht und der herbe und deftige Eintopf passt wirklich perfekt zu den lodernden Holzfeuern am Strand.
Er sorgt - neben dem Punsch natürlich – dafür, dass sich die Feiernden nach den Biikefeuern aufwärmen können und danach wieder zu Kräften kommen. Januar und Februar gehören zu den kältesten Monaten auf den friesischen Inseln und das lädt dazu ein, den endlosen Winter mit dem symbolischen Verbrennen des Piedars (oder Pidders) zu vertreiben. Ursprünglich wurden die Biikefeuer zum Schutz der Seefahrer angezündet und sollten für sicheres Geleit nach Hause sorgen.
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Mit Grünkohl gesund durch den Winter
Die klassische Zubereitung von Grümkohl als Eintopf mit Kartoffeln und Fleisch hat von Norddeutschland aus längst einen Siegeszug quer durch die Republik angetreten. Doch eigentlich ist Grünkohl in jeder Variation ein echter Gesundheits-Booster:
Seine hohen Anteile an Vitamin A, C, E und K und die vielen B-Vitamine haben eine entzündungshemmende Wirkung und können sogar dabei helfen, zu hohen Blutdruck zu regulieren. Ergänzt wird das Power-Paket durch einen hohen Eisengehalt, der den Vergleich mit machen Fleischsorten nicht scheuen muss. Zu langes Kochen freilich verringert den Anteil der guten Inhaltsstoffe.
Wie praktisch, dass sich das einheimische Superfood Grünkohl auch leicht blanchiert oder sogar roh – zum Beispiel als Beilage in Smoothies – verspeisen lässt.
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Grünkohl - so geht’s ganz traditionell
Zum typischen Biike-Grünkohl gehören neben dem geschmorten Gemüse auch Kartoffeln und eine deftige Fleischbeilage. Neben Kassler, Kochwurst und Schinkenspeck wird zu einem klassischen Grünkohlessen auch gerne „Pinkel“ gereicht, eine fettige Grützwurst. Durch das mit Schmoren der Fleischbeilagen bekommt der norddeutsche Grünkohl sein so typisches Aroma.
Die Kartoffeln werden zum Grünkohl gerne süß, also karamellisiert, gegessen. Die kleinen, süßlichen Kartoffeln bilden so einen schönen Kontrast zu den deftigen Aromen der geräucherten Wurst und der leichten Bitterkeit des Kohls.
“Lassen Sie sich doch selbst einmal von den Biikefeuern und den friesischen Traditionen auf der Insel Föhr in den Bann ziehen – ein einzigartiges Erlebnis und dazu noch eine tolle Gelegenheit, den Winter zu verabschieden!”