Was den Münchnern das Oktoberfest, ist den Hamburgern der Dom. Im Gegensatz zum Münchener Volksfest findet der beliebte Hamburger Dom jedoch dreimal im Jahr statt: im Frühling, Sommer und Winter. Deshalb heißt es jedes Mal aufs Neue: auf zum Heiligengeistfeld!

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Buntes Treiben in der Kirche

Der Begriff "Dom" geht bis ins 11. Jahrhundert zurück. Damals war der Hamburger Mariendom am Speersort ein Zufluchtsort für Händler, Handwerker, aber auch Gaukler und Schausteller, die dort bei Wind und Wetter Unterschlupf fanden.

Der Mariendom unterstand Burchard Grelle, dem Erzbischof von Bremen, der vom geselligen Treiben in seiner Kirche wenig begeistert war. Daher erteilte er 1334 den Schaustellern ein Hausverbot. Doch der rotbärtige Erzbischof hatte nicht mit den Hamburgern gerechnet – sie solidarisierten sich mit den Zufluchtsuchenden und protestierten. Unter öffentlichem Druck hob der Bischof das Verbot auf und gestattete den Händlern, wieder zu kommen – allerdings nur bei Hamburger „Schietwetter“.

Bis zu seinem Abriss im Jahr 1804 blieb der Hamburger Dom ein fester Standort für Händler und Schausteller. Nach dem Abriss verlagerten sich die Märkte auf die bekannten Hamburger Plätze: Gänsemarkt, Pferdemarkt und Großneumarkt. 1893 schließlich erhielten sie auf dem Heiligengeistfeld einen festen Platz, und bis heute ist es der Standort von Hamburgs größtem Volksfest.

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Feuerwerk und Fahrgeschäfte

Der ursprüngliche Dom fand im Winter als „Dom-Markt“ statt. Doch nach dem Zweiten Weltkrieg kamen der Sommerdom – das Hammelfest – und wenig später der Frühlingsdom hinzu.


Jeder Dom dauert etwa vier Wochen und ist damit das längste Volksfest in Deutschland. Fast 300 Schausteller und rund 100 Gastronomiebetriebe sind bei jedem Dom vertreten. Die Besucher erwartet eine bunte Mischung aus modernen, waghalsigen Fahrgeschäften, Achterbahnen, Losbuden, Kinderkarussells und zahlreichen Imbissständen.

Ein besonderes Highlight: Jeden Freitag wird ein großes Feuerwerk gezündet, und auf der großen Sonderveranstaltungsfläche finden spezielle Themen-Events statt.
Das Hamburger Volksfest ist ideal mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Die U3 bringt Besucher direkt zum Heiligengeistfeld – einfach an den Haltestellen St. Pauli oder Feldstraße aussteigen und in den fröhlichen Trubel eintauchen.


Hamburger Frühlingsdom (21. März – 21. April 2025)
Heiligengeistfeld, 20359 Hamburg

Öffnungzeiten:
Montag - Donnerstag: 15:00 - 23:00
Freitags und Samstags: 15:00 - 00:00
Sonntags: 14:00 - 23:00